Garda Classico

Region Gardasee

Die Naturgeschichte des Gardasees

Der Gardasee oder Benaco genannt, ist der größte Gebirgssee Italiens mit 370 km² Fläche und 364 m maximaler Tiefe, wobei der Seegrund 299 m unter dem Meeresspiegel liegt. Der See ist über 50 km lang und besitzt eine eigenartige Form. 

Im nördlichen Seegebiet unterscheidet man eine Tallandschaft, die an einen norwegischen Fjord erinnert. Der südliche Gardasee dagegen hat eher flache Ufer und ist in Richtung Po-Ebene mit einer sanften Hügellandschaft eingegrenzt. Dieser Teil des Sees ist wie ein Mittelmeergolf mit einer reichhaltigen mediterranen Vegetation.

Der relativ junge Gardasee entstand erst mit dem Rückzug der Gletscher der letzten Eiszeit (115.000 - 15.000 Jahren). Noch vor ungefähr 20.000 - 15.000 Jahren hatte eine dichte und dicke Eisdecke die Bergketten der Region Lombardei fast ganz verschüttet. Neue Forschungen ergaben, dass der Gardasee-Gletscher im Mittelpunkt des Sees etwa  800 - 900 m dick war. Er erstreckte sich bis in die Po-Ebene und war etwa 30 km breit. An beiden Seiten des riesigen Gletschers erhoben sich die Gebirge, die immer noch wegen der Vielfalt der Pflanzen viele Bewunderer finden.

Im Nordosten ist es die “Montebaldo-Kette” und auf der westlichen Seite die “Giudicare-Gipfel”.  Versorgungsquelle des Gletschers waren die “Retiche-Alpen” und die Gletscher  aus dem Etsch- und Sacratal waren dem Gardaseegletscher vorgelagert. Die  fortdauernde Erosion trieb Moränenschutt talabwärts. Solcher Schutt bildete im  Laufe der Jahrhunderte im Süden einen natürlichen Damm, der später das  Schmelzwasser des Gletschers aufstaute als die Eisdecke sich langsam vor ca.  15.000 - 10.000 Jahren zurückzog. Die höher gelegenen Gletscher füllten später  über den Fluss “Sacraâ” bei Riva das Gardaseebecken, das über den Fluss “Mincioâ”  zum Po abgeleitet wird. Die Moränenhügel als ehemals natürlicher Damm, bilden das fruchtbare Terrain für den vortrefflichen Anbau von Oliven und den an Aromen reichhaltigen Gardaseeweinen.